Am 26. April wurde in Esslingen unterhalb der Dieter-Roser-Brücke eine zutrauliche Degu-Mama mit ihren vielen Babies gefunden. Mama Simone, so wurde sie getauft, und ihre Familie hatte nochmals
Glück im Unglück. Denn sie mussten in einem Karton am Treppenaufgang ausharren bis sie glücklicherweise von tierlieben Passanten aufgegriffen wurden. So landete Simone & Co glücklicherweise
im Kleintierhaus des Esslinger Tierheims. Mit der Mama beherbergen die Tierschützer 8 Weibchen und 4 Männchen. Von den Degu-Weibchen könnte das eine oder andere wieder trächtig sein. Die
Tierpfleger geben dazu individuell Auskunft. Alle Tiere sind wildfarben und gehören zur Art der Heim-Degus. Die kleinen Nager suchen jetzt dringend tierliebe Degu-Fans, die Ihnen eine
anspruchsvolle Unterkunft bieten möchten. Dieses Mal sollen sie für immer in ihrem Zuhause bleiben können.
Einrichtung und Abwechslung in der Degu-Voliere
Degus sind eine in Chile heimische Nagerart aus der Gattung der Strauchratten. Seit Ende des 20. Jahrhunderts leben sie in Europa als Heimtier. Die quirligen und bewegungsfreudigen Vierbeiner
sind tagaktiv und leben in Gruppen oder Kolonien zusammen. Oft führen Sie eine unterirdisch, grabende Lebensweise. Der starke Nagebedarf der Tiere macht einen Plastikkäfig und Holzvoliere für die
Haltung völlig ungeeignet. Eine große Metallvoliere oder ein großes Terrarium mit genügend Grabmöglichkeiten wäre das ideale Zuhause für die kleinen Tierchen.
Abwechslung in der Voliere mit großen Laufflächen und Buddelmöglichkeiten gestalten das Leben der Nager artgerecht und spannend. Zusätzlich klettern die kleinen Degus in der Voliere gerne.
Mehrere Etagen oder Hängematten vermeiden Abstürze und Verletzungsgefahr der Tiere. Viel Einstreu und Heu sind Voraussetzungen für das Buddeln und für das Auspolstern des Schlafplatzes. Durch
verschiedene, einfallsreiche Einrichtungsgegenstände wie Tonröhren, Wurzeln, Äste, größere Steine wird der Käfig schnell zum interessanten Degu-Paradies. Genau wie Chinchillas mögen auch Degus
ein Sandbad für die Fellpflege. Der handelsübliche Chinchillasand eignet sich dafür sehr gut.
Tierischer Speiseplan für Degus
Neben frischem Wasser und täglichem frischem Heu, welches immer zur Verfügung stehen muss, ist auch eine Mischung mit Kräutern, Blättern, Blüten und etwas getrocknetem Gemüse eine gut schmeckende
Alternative für die kleinen Nager. Eine weitere leckere Kost ist auch frisches Gemüse, Gräser, Löwenzahn und ungespritzte Salate. Frische, belaubte Äste von Obstbäumen, Haselnusssträuchern sowie
Birken-, und Weidenäste laden zum zernagen und fressen ein.
Sozialverhalten der Tiere
Degus sind sehr sozial. Sie dürfen ausschließlich in der Gruppe oder zu zweit gehalten werden. Durch die interessante Körpersprache und vielseitigen Lautäußerungen der Tiere beim Sozialverhalten
werden Nagerfans zum schnell Hobby-Beobachter. Für Kinder sind die tagaktiven und grabfreudigen Nager nicht geeignet. Denn das Festhalten oder Tragen bedeutet für die empfindlichen Tiere zu
großen Stress.
Die Vermittlung der Degus im Tierheim Esslingen
Die verlassene Degufamilie soll in kleinen Gruppen gemeinsam vermittelt werden. Gerne werden die Nager auch in einer größeren Gruppe abgegeben. Die Vergesellschaftung zu einem vorhandenen Degu
ist vermutlich schwierig, aber mit viel Geduld durchaus vorstellbar. Welcher Degu- und Nagerfan hat einen schönen Platz für diese schlauen Nagetierchen?
Interessenten melden sich im Tierheim Esslingen unter Tel. 0711 311733, www.tierschutzverein-esslingen.de, info@tierheim-esslingen.de